Zwei toleranzbehaftete und gepaarte Teile mit dem gleichen Nennmaß stehen in einer maßlichen Beziehung zueinander, der sogenannten Passung. Größe und Lage des Toleranzfeldes können dabei voneinander abweichen, die Passung ist dabei eine Angabe der Toleranz, innerhalb der sich die tatsächlichen Maße von Welle und Bohrung bewegen.
An einem fertigen Bauteil ergeben sich somit entweder eine Spielpassung (Spiel zwischen Welle und Bohrung) oder eine Übermaßpassung (die Welle wird eingepresst in die Bohrung). Wenn die Toleranzen von Welle und Bohrung sowohl eine Spiel- als auch eine Übermaßpassung zulassen, handelt es sich um eine Übergangspassung, die genaue Zuordnung der Passung hängt von den produzierten Maßen und damit vom Produktionsprozess ab.
Jede Passung ist in einer Norm festgelegt. Die Passungen werden in der ISO-Norm ISO 286 geregelt, die aus zwei Teilen besteht und die 1988 veröffentlicht wurde. Die Grundbegriffe von Passungen und Toleranzen werden in der ISO 286-1 definiert, die im April 2010 in einer aktualisierten Version herausgegeben wurde. Die ISO 286-2 beinhaltet die tabellarischen Grundtoleranzgrade und Grenzabmaße, die für Wellen und Bohrungen gelten. Die ISO 286-2 ist in Deutschland als DIN-Norm erschienen.
In technischen Zeichnungen werden die Passungsangaben für Innenmaße (in der Regel der Durchmesser einer Bohrung) und für Außenmaße (der Durchmesser von Wellen) separat voneinander betrachtet. Die Angaben zur Passung können dabei entweder durch Toleranzkurzzeichen oder ausführlicher durch die Angabe der oberen und unteren Abmaße vorgenommen werden.