In diesem Artikel wird beschrieben wie man in Zeichnungen Angaben zu Passungen eintragen kann. Dabei geht es um die korrekte Eintragung von Passungen und die normgerechte Kennzeichnung.
Auf technischen Zeichnungen werden Innenmaße (Bohrungslochdurchmesser) und Außenmaße (Wellendruchmesser) voneinander getrennt dargestellt. Die Angaben zu Passungen werden dann entweder als obere und untere Abmaße eingezeichnet (z.B.: Ø10±0,1) oder mit einem Toleranzkurzzeichen dargestellt (z.B. Ø12H7).
Die in technischen Zeichnungen verwendeten Toleranzkurzzeichen sind durch DIN 406 genormt, die die Eintragungen von Maßen regelt.
Die Angabe von Passungen setzt sich dabei immer aus einem oder zwei Buchstaben und einer Zahl zusammen. Mit dem oder den Buchstaben wird die Toleranzlage angegeben, also die Lage von Toleranzfeld zum Nennmaß. Mit der Zahl wird die Größe des Toleranzfeldes gekennzeichnet, sie stellt den Toleranzgrad dar. Die Toleranzen von Bohrungen (Innenmaß) werden mit Großbuchstaben, die von Wellen (Außenmaß) mit Kleinbuchstaben dargestellt.
Das lässt sich mit folgender Eselsbrücke leichter merken: Die Bohrung muss größer als die Welle sein. Daher muss die Bohrung etwas größer (Großbuchstaben) als die Welle sein (Kleinbuchstaben).
Die Toleranzlage, wird mit den Buchstaben von A bis Z und ZA bis ZC angegeben. Sie bezeichnet die Lage von Toleranzfeld zum Nennmaß, also der Nulllinie. Die Lage des Toleranzfeldes wird mit aufsteigenden Buchstaben in Richtung von engeren Passungen verschoben, die Außenmaße von Wellen werden größer und die Innenmaße von Bohrungen kleiner.
Dabei liegen die H-Passungen (= Bohrung) direkt über der Nulllinie, während h-Passungen (= Welle) direkt darunter liegen. Die Größe des Toleranzfeldes ist dabei von der Toleranzlage unabhängig.
Früher wurde der Toleranzgrad mit "Qualitäten" bezeichnet, und noch immer wird er mit einer Zahl von 1 bis 18 angegeben. Dabei wird das Toleranzfeld mit steigendem Toleranzgrad immer größer. Die Gesamtgröße der Toleranz ist auch abhängig vom Nennmaß, wobei die Toleranz bei großen Nennmaßen prozentual größer ist als bei kleinen.
Die Zahl wird in den Grundtoleranzen nach ISO definiert, beginnend mit IT01, IT0, IT1 bis IT18 (die Abkürzung IT steht für ISO-Toleranz) und gibt den Umfang des Toleranzfeldes an. Mit größeren Zahlen wird analog auch das Toleranzfeld größer, daher lässt sich an dem IT-Wert die Qualität, also die Passgenauigkeit des Elements ablesen.
Das Höchstmaß bei Außenmaßen und das Mindestmaß bei Innenmaßen sind beide vom gewählten Toleranzgrad unabhängig.
Beispiel:
Kennzeichnung der Passung einer Bohrung unter Verwendung von Toleranzkurzzeichen:
Ø10 D9
D = Kennzeichnung Toleranzlage
7 = Kennzeichnung Toleranzgrad
=> Mindestmaß = 10 mm + 0,04 mm = 10,040mm
=> Höchstmaß = 10 mm + 0,076 mm = 10,076mm
Beispiel:
Kennzeichnung der Passung einer Welle unter Verwendung von Toleranzkurzzeichen:
Ø10 h6
h = Kennzeichnung Toleranzlage
6 = Kennzeichnung Toleranzgrad
=> Mindestmaß = 10 mm – 0,009mm = 10,991 mm
=> Höchstmaß = 10 mm + 0,0 mm = 10,000 mm