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Im Maschinen- und Fahrzeugbau muss eine Vielzahl von separat gefertigten Einzelteilen miteinander verbunden werden. Damit diese miteinander kompatibel sind, wurden genormte Passungssysteme eingeführt (ISO-Passsysteme). Eines dieser Passungssysteme ist das System Einheitsbohrung. Hierfür gilt die DIN 7154. Hierin sind alle Maßregeln für eine Passung im System Einheitsbohrung genau definiert. Das Gegenstück zum Passungssystem Einheitsbohrung ist das System Einheitswelle, welches jedoch seltener verwendet wird.

Das System Einheitsbohrung geht davon aus, dass die Bohrung einer zukünftigen Verbindung mit tolerierter Passung stets mit dem gleichen Werkzeug hergestellt wird, während die dazu passende Welle entsprechend anzupassen ist. Der Grund: Im industriellen Maschinenbau ist es oft bedeutend einfacher, durch Drehen eine Welle zeichnungsgerecht auf Passung zu bearbeiten, als ständig das Bohrwerkzeug zu wechseln.

Darstellung des Passungssystem Einheitsbohrung

Laut DIN 7154 wird im Passungssystem Einheitsbohrung der Bohrungsdurchmesser gemäß dem ISO-Passsystem bemaßt. Die Einheitsbohrung erhält dabei bei allen Toleranzklassenkombinationen die Toleranzfeldlage H und ein Grundabmaß EI = 0.
Der Durchmesser der zugehörigen Welle wird dagegen einem bestimmten Toleranzfeld zugeordnet. Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass bei einer Welle-Nabe-Verbindung, die Welle durch den Arbeitsgang Drehen passgenau an die vorhandene Bohrung angepasst werden kann. Der Anpassungsaufwand der erforderlichen Passung wird demnach in Richtung Drehwerkzeug verlagert.

Zusätzlich erleichtert das Maßsystem Einheitsbohrung die Qualitätskontrolle. Das liegt daran, dass das Messen eines Bohrungsdurchmessers bedeutend aufwendiger ist, als das Messen eines Außendurchmessers.