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Formtoleranzen

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In diesem TZ-Skript geht es um Formtoleranzen und die Eintragung von spezifischen Formtoleranzen in einer technischen Zeichnung. Beispiele für die Eintragung von Formtoleranzen finden Sie am Ende der Seite.
Infos über Lagetoleranzen findet man hier: Lagetoleranzen

Formtoleranzen

Zwischen der vom Konstrukteur theoretisch gewünschten idealen Form eines bestimmten Werkstückes und der in der Praxis umsetzbaren tatsächlichen Form gibt es in der Regel Unterschiede. Diese können zum einen im Produktionsprozess begründet sein, aber auch durch Messungenauigkeiten entstehen. Eine bereits bei der Konstruktion einkalkulierte Toleranz bezüglich verschiedener Maße trägt dazu bei, trotz dieser Unterschiede praxistaugliche Werkstücke bzw. Bauteile herzustellen. Die Toleranz sollte dabei so gewählt werden, dass die Herstellung einerseits kostengünstig bleibt, zum anderen das Bauteil seine Aufgaben trotz der geringen Abweichungen von den Idealmaßen vollumfänglich erfüllen kann. Das heißt: Toleranz so groß wie möglich und so klein wie notwendig.

Eintragung von Formtoleranzen
Beispiel für die Eintragung von Formtoleranzen

Gerade die Serien- und Massenproduktion werden erst durch die Austauschbarkeit der Einzelbauteile untereinander überhaupt erst möglich. Um eine ständige Verfügbarkeit an Bauteilen zu gewährleisten, muss sich die Maßabweichung stets innerhalb der festgelegten Toleranz bewegen. Dabei ist es egal, von welchem Hersteller die Bauteile stammen. Eine Toleranz, die für das Erfüllen der Bauteilfunktion ganz besonders wichtig ist, sollte nicht größer sein, als die Hälfte der allgemeinen Maßtoleranz.

Spezifische Formtoleranzen

Die zulässigen Abweichungen eines Formelementes von seiner geometrischen Idealform werden durch die spezifische Formtoleranz* begrenzt. Diese sind immer exakt auf der Zeichnung anzugeben. Zu den Formtoleranzen zählen: das Flächenprofil, das Linienprofil, die Ebenheit, die Rundheit, die Geradheit und die Zylinderform. Wichtig: Beim Linien- und Flächenprofil handelt es sich nur dann um eine Toleranz der Form, wenn sie keinen Bezug haben. Ansonsten zählen diese zu den Lagetoleranzen.

Beispiele - Eintragung von Formtoleranzen

Im technischen Zeichnen existieren folgende Formtoleranzen:

Geradheit

Beispiel:
Die Toleranz bezieht sich auf die Achse eines zylindrischen Bauteils. Diese muss sich innerhalb eines Zylinders mit einem Durchmesser von 0,2 mm befinden.






Ebenheit

Beispiel:
Die Fläche, die mit einer Toleranz versehen ist, muss sich zwischen zwei parallel zueinanderstehenden Ebenen, mit einem Abstand von 0,15 mm zueinander, befinden.




Rundheit

Beispiel:
In sämtlichen Schnittebenen, die senkrecht zur Mittelachse stehen, muss sich die Umfangslinie zwischen zwei konzentrisch zueinanderstehenden Kreisen befinden, wobei der Abstand an jedem Messpunkt maximal 0,05 mm betragen darf.




Zylinderform

Beispiel:
Hier liegt die Toleranz auf der Mantelfläche des zylinderförmigen Bauteils. Diese Mantelfläche muss zwischen zwei koaxial zueinander liegenden Zylindern, mit einem Abstand von 0,25 mm liegen.




Linienform

Beispiel:
Die Toleranz betrifft das Profil, das zwischen zwei Hülllinien liegen muss. Deren Abstand wird von zwei Kreisen mit einem Abstand von 0,04 mm definiert. Dabei liegt der Kreismittelpunkt jeweils auf einer geometrisch ideal angenommenen Linie.




Flächenform

Beispiel:
Die Toleranz betrifft die Fläche, die zwischen zwei Hülllinien liegen muss. Deren Abstand wird durch zwei Kugeln mit einem Durchmesser-Abstand von 0,15 mm definiert. Der Mittelpunkt beider Kugeln befindet sich auf einer geometrisch ideal angenommenen Fläche.

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