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Biegeteil & Abwicklung bemaßen

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Begriffserklärung - Biegeteil

Bei einem Biegeteil handelt es sich um ein gebogenes Werkstück. Es werden hierbei Flachstähle in einem geeigneten Fertigungsverfahren in gewünschter Weise gebogen. Als Fertigungsapparat dient hierbei eine sogenannte Biegemaschine. Das Biegen soll dabei möglichst quer zu Walzrichtung des Stahls erfolgen.

Für die Fertigung von Biegeteilen muss die gestreckte Länge ermittelt werden – also die Länge des noch Ungebogenen Stahls. Erfahrungswerte hierfür wurden in Tabellen zusammengefasst, die zum Beispiel im Tabellenbuch Metall* nachzuschlagen sind.

Normen – Kaltbiegen, Abkanten

Die DIN 6935 (Kaltbiegen von Flacherzeugnissen) befasst sich mit dem Biegen von Flachstählen und Blechen. Demnach lassen sich Bleche und Flachstähle bis ca. 12mm Dicke kaltabkanten und biegen.
In der DIN 250 (Radien) sind Biegehalbmesser definiert, um einheitliche Rundungen an den Abkantschienen zu realisieren.

Bemaßung von Biegeteilen

Eine Möglichkeit Biegeteile fertigungsgerecht in einer Zeichnung zu bemaßen ist die Bemaßung der gestreckten Länge. Eine Anleitung darüber finden Sie hier: Gestreckten Länge bemaßen

Will man Biegeteile über die gestreckte Länge bemaßen, ist es notwendig die gestreckte Länge rechnerisch zu ermitteln. Dazu addiert man die Länge der beiden Biegeflächen zusammen. Zusätzlich muss ein Ausgleichswert hinzugerechnet werden, der die Dehnung bzw. Stauchung des Materials berücksichtigt. Dieser Wert ist abhängig vom Biegeradius, dem Biegewinkel, der Blechstärke und einem zusätzlichen Korrekturfaktor, der wiederum vom Verhältnis Biegeradius zu Blechstärke ist.

Abwicklung bemaßen
Abgabe der gestreckten Länge in der angedeuteten Abwicklung

Abwicklung erstellen & bemaßen

Da heute in der Regel CAD-Software verwendet wird, um technische Zeichnungen zu erstellen, ist es zumeist nicht notwendig die gestreckte Länge selbst zu errechnen. Die meisten CAD-System bieten nämlich die Möglichkeit automatisch eine Abwicklung des Biegeteils in einer Zeichnungsableitung zu erstellen.
Die Erstellung einer Abwicklung ist ohnehin ratsam, da sie bei der Fertigung die Arbeit deutlich erleichtert. So werden in der Zeichnung eines Biegeteils am besten das gebogene Bauteil, zusammen mit der Abwicklung dargestellt. Die Abwicklung gibt die Form und Abmessung der Blechzuschnitte an.

Die Stellen, an denen das Blech gebogen werden soll, werden als Biegelinien bezeichnet. Eine Biegelinie, welche die Mitte der Biegerundung kennzeichnet, wird in der Abwicklung als schmale Volllinie dargestellt.
Die Biegelinien werden in der Abwicklung bemaßt und definieren somit die Stellen an denen das Biegewerkzeug ansetzen kann. Auch dies erleichtert die Herstellung des Biegeteils.

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