Werden die Toleranzen von zusammengehörenden Bauteilen im Rahmen ganz bestimmter Grenzen festgelegt, ist es problemlos möglich, einzelne Teile beliebig gegen Teile mit gleicher Toleranz auszutauschen. Die Festlegung einer geeigneten Fertigungstoleranz bildet demnach die Grundlage einer Serienfertigung. Die Massenproduktion wird durch die Definition und Einhaltung einer Fertigungstoleranz überhaupt erst möglich. Toleranzangaben können zusätzlich auch dazu dienen, dass ein gewolltes Spiel zwischen zwei Teilen einer Baugruppe oder aber eine Presspassung erzielt wird.
Im Interesse einer effektiven Gestaltung der Fertigung ist es sinnvoll, die entsprechende Fertigungstoleranz in Richtung Bauteil-Ausschussseite festzulegen. So wäre es beispielsweise denkbar, einen bestimmten Wert, der sich sehr dicht am oberen Grenzmaß befindet, als Fertigungsnennmaß zu definieren. So ist es beispielsweise bei Wellen während der Fertigung relativ problemlos möglich, eventuell überschüssigen Werkstoff innerhalb der Toleranzgrenzen nachträglich noch abzuarbeiten. Für Bohrungen ist es sinnvoller, das Ist-Maß näher zum unteren Grenzmaß hin zu definieren. So bleibt der Bohrungsdurchmesser auch bei einer möglicherweise erforderlichen Nacharbeit noch innerhalb der, vom Konstrukteur vorgeschriebenen Fertigungstoleranz.
Auch eine geeignete Formgebung, die bereits bei der Konstruktion der Bauteilgruppe berücksichtigt wird, stellt eine günstige Möglichkeit bezüglich der Austauschbarkeit einzelner Teile dar. Ohne Berücksichtigung einer aufwendigen Fertigungstoleranz gewährleisten beispielsweise auch abgerundete Kontakte, Langlöcher, Führungsstifte oder Justiereinrichtungen die Montage und die spätere reibungslose Funktion.